"Wenn ich nur 20% vom Seminarinhalt umsetze, bin ich schon zufrieden!"
Warum so bescheiden? Alle Beteiligten im PE-Prozess haben einen Anspruch auf die Erreichung der Seminarziele. Dafür müssen diese im Vorfeld sauber formuliert sein. Dann wird ein Maßnahmenpaket geschnürt, dass alle Interessen (und Zielkonflikte) berücksichtigt. Und erst im Anschluss wird entschieden, wie ein guter Methoden-Mix aussieht: Präsenz-Seminare + Webinare + (computergesteuerte) Selbstlernphasen + Einzel-Coaching + Telefon-Coaching + Supervisions-Gruppen + Training-on-the-Job + Follow-up-Meetings + ...
Jede PE-Maßnahme hat ihre spezifischen Vor- und Nachteile. Wird nur EINE genutzt, wird selten das ganze Potenzial ausgeschöpft.
Ask an Expert zu der richtigen Kombination der Lehr- und Lernmethoden.
Wer sich nicht die Zeit nimmt, ein Thema wirklich zu vertiefen, darf sich nachher auch nicht wundern, dass sich nichts verändert! Und man fängt wieder von vorne an. Es soll ja auch Lehrende geben, die sich genau darüber sogar freuen. Wir vom TN-Team gehören nicht dazu. Wir suchen den Weg zwischen den beiden Extremen "Sparen - koste es, was es wolle" und "Unverbindliche Bildung für alle mit der Gießkanne".
Wir Trainer erleben verstärkt einen Trend in der PE, der einem Qualitätsanspruch oft entgegen steht. Es geht um ein Sparen an Geld und an Teilnehmer-Tagen, das manchmal leider wenig reflektiert ist. Diese chronische Kurzsichtigkeit in der PE kommt in verschiedenen Ausprägungen vor. Einige - etwas überzogene - Beispiele gefällig?
Natürlich bei gleicher Stoffmenge! Man kann ja auch die Seminarzeiten verlängern. Morgens früher anfangen und ein Block nach dem Abendessen geht auch noch. Dann natürlich die Mittagspause verkürzen. Die Zeit für Übungen und Rollenspiele spart man sich - macht ja eh keiner gerne! Theorie reicht doch auch aus - aber nicht zu viel!
Nur kurzweilig muss es bitte sein, damit die Teilnehmenden nicht abschalten. Übungen bieten zu viel Potenzial für Misserfolgs-Erlebnisse, die dann die Transfermotivation verschlechtern! "Hören" reicht einfach aus, die Leute sind reif genug. Sie ziehen sich (hoffentlich) das Wichtige selber raus. Der Rest ist einfach gute Unterhaltung!
Viele Diskussionen, keine Übungen und
selber erarbeiten, was eigentlich schon feststeht. Es bleibt das gute Gefühl, es mit gestaltet zu haben. Drüber reden ist einfacher als machen. Oder anders ausgedrückt: Viel Reden ist oft eine Vermeidungs-Strategie. Und das alles sogar mit einem guten Gefühl. Leider nur kurzfristig - und deshalb kurzsichtig!